Sonia-ProQ

Sonia-ProQ (Soybean Observation using NIRS for Attribute-Depending Prospective Quality Management) unterstützt landwirtschaftliche Betriebe und Unternehmen in der Verarbeitungswirtschaft bei der Nutzung heimischer Sojabohnen für die Erzeugung von Futtermitteln. Das Projekt leistet Pionierarbeit im Bereich der Echtzeit-Prozesssteuerung in der Behandlung von Sojabohnen. Technische Optimierungen auf Basis der Nah-Infrarot-Spektroskopie und bildgebender Verfahren verbessern die Produktqualität von Sojaerzeugnissen und die Wirtschaftlichkeit der Verarbeitung. Gemeinsam mit begleitenden Maßnahmen wie einem Fütterungsversuch mit Mastschweinen und einem umfangreichen Schulungsangebot stärkt das Projekt eine Vielzahl von Betrieben nachhaltig und trägt zur besseren Resilienz von entwaldungsfreien Lieferketten in Österreich bei.

 

 

 

Projektübersicht

Der österreichische Bedarf an Soja beträgt in etwa 600.000 Tonnen pro Jahr. Rund 80 Prozent davon sind importierte gentechnisch veränderte (GVO) Ware aus Übersee. Österreich ist bestrebt den Sojaimportbedarf bis zum Jahr 2030 um 50 Prozent zu reduzieren. Dieses Ziel bedarf einerseits einer Ausweitung der Anbaufläche und einer Steigerung der Aufbereitungskapazität. Andererseits kann durch Steigerung der Aufbereitungsqualität eine bedarfsreduzierende Wirkung erzielt werden. Wesentliche Aufgabe der Sojaaufbereitung ist der Abbau antinutritiver Substanzen (Trypsin-Inhibitoren, Saponine, Lektine) unter bestmöglicher Schonung wertvoller Inhaltsstoffe wie Proteine. Diese generell komplexe Prozesssteuerung wird dadurch erschwert, dass erforderliche Prozessanpassungen erst am aufbereiteten Produkt (Post-processing) ersichtlich werden. Speziell die regionale dezentrale Aufbereitung von Soja bietet großes Potential den zunehmenden Bedarf an Aufbereitungskapazität zu decken. Zudem haben Kleinanlagen das noch wenig beachtete Potential Edukt bedingte Qualitätsschwankungen auszugleichen.

 

Projektziel und Herausforderungen

Ziel von SONIA – ProQ ist es, eine geeignete und praxistaugliche Lösung zur Erfassung relevanter Eigenschaften im Aufbereitungsverfahren zu entwickeln. Die Datenerfassung ist Grundlage für das derzeit entwickelte Modell aus „Model-S“. Die Erfassung soll mit NIR-basierender Sensorik kombiniert mit bildgebenden Verfahren realisiert werden. Wesentlicher Vorteil ist die berührungslose und substanzerhaltende Detektion der Sojabohne in Echt-Zeit.

Die Herausforderung in SONIA – ProQ ist es, definierte Eigenschaften der unbehandelten Bohne quantitativ mittels NIRS und bildgebenden Verfahren erfassbar zu machen und für die anschließende Modellierung zur Verfügung zu stellen. Der innovative Ansatz und die einzigartige Möglichkeit der prospektiven (vorausschauend) Prozesssteuerung fördert eine ressourcenschonende und nachhaltige Erzeugung von hochwertigen österreichischen Sojaprodukten. Eine erfolgreiche Umsetzung von SONIA – ProQ liefert einen wertvollen Beitrag zur Erreichung des österreichischen Zieles, Sojaimporte zu reduzieren und ermöglicht gleichzeitig eine Steigerung der österreichischen Wertschöpfung.

 

 

Danksagung

Sonia Pro-Q (Soybean Observation using NIRS for Attribute-Depending Prospective Quality Management) wird von FFG – COIN KMU-Innovationsnetzwerke 2022 gefördert.